BUCHGESCHNATTER
Wenn ich könnte , würde ich das Projekt „ Halbtags leben“ erfinden. Jeder Mensch sollte das Recht
haben, sich in der zweiten Hälfte des Tages von der ersten zu erholen.
(Zitat: Seite 59)
DAS GLÜCK IN GLÜCKSFERNEN ZEITEN VON WILHELM GENANZINO
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; Auflage: 8 (4. Februar 2009) Seiten 160
Gerhard Warlich ist Geschäftsführer in einer Wäscherei. Dort hat er sich nach seinem Philosophiestudium und der Promotion, als Wäscheausfahrer beworben, und sich hochgearbeitet, Zusammen mit seiner Freundin Traudel hat er sich ein bequemes aber langweiliges Leben eingerichtet.
Oberflächlich gesehen ist er mit seinem Leben zufrieden. Doch dann geschehen zwei Dinge die sein
Leben total aus der Bahn werfen. Seine Freundin will ein Kind von ihm und seine zufällige Anwesenheit bei einer anarchistischen Demonstration (während der Arbeitszeit) hat seine fristlose Kündigung zur Folge.
Meine Meinung:
Diesen Roman kann man nur unter „Drogen“ zu sich nehmen (siehe Bild). Genazino erzählt die Geschichte eines Antihelden. Es ist Geschichte eines Menschen der mit dem realen Leben keinen Vertrag geschlossen hat. In seinem Inneren spürt er sehr wohl, dass er ein anderes Leben will, aber anstatt es zu ändern, versteckt er sich hinter Lügen und erfundenen Geschichten.
Unglaublich detailliert beleuchtet Genazino die Gefühls- und Gedankenwelt seines Protagonisten. Er lässt den Leser miterleben, wie er langsam aber unaufhaltsam in eine tiefe Depression fällt. Die Sprache ist ohne Schnörkel.
So manches Mal kommt man beim Lesen an seine Grenzen.
Aber genau das hat mir gut gefallen.
Fazit:
Sehr Lesenswert. Für alle die Freude an Literatur haben. Dies ist kein Mainstreamroman.
Im Halbschlaf hatte sie die Gestalten vom Ende des Bahnsteigs auf sie zukommen sehen. Der Mann war in einiger Entfernung geblieben. Die Frau stand nun halblinks vor Ihr. Sie war Fett.
(Zitat: Seite 13)
EIN LANGER BRIEF AN SEPTEMBER NOWAK VON MARKUS BERGES
Rowohlt Berlin (17. September 2010) 208 Seiten
Betti ist glücklich, dass erste mal in ihrem Leben verreist sie alleine. Sie reist nach Monaco, um ihre langjährige Brieffreundin September Nowak zu besuchen. Seit langem schreiben sich die beiden Mädchen. Bettis Leben ist einfach. Ganz anders als das von September Nowak, diese wohnt in einem Penthous über der Côte d'Azure, sie ist schön und mondän.
Doch als Betti in Monaco ankommt. Ist alles anders. Alles war eine große Lüge. Betti ist entsetzt und flieht. Auf ihrer Flucht trifft sie auf verschiedene Menschen die sie einladen,sie auf ihre Reisen, zu begleiten. Am Ende dieser Reise ist Betti dem Erwachsen sein, ein ganzes Stück näher.
Meine Meinung:
Eigentlich mag ich Road-Storys sehr gerne. Leider hat mich dieser Roman enttäuscht. Ich konnte mich überhaupt nicht mit dem Schreibstil anfreunden. Mit Betti bin ich auch nicht warm geworden.
Manche beschriebene Szenen waren für mich nicht glaubwürdig oder nachvollziehbar.
Fazit:
Schönes Cover, ohne Inhalt – Schade